Ok, bei diesem Wetter ist es verständlich, dass du nicht mehr viel Zeit auf dem Balkon verbringen möchtest. Aber auch wenn sich das Laub bereits in wunderschöne Goldtöne gefärbt hat, so gibt es immer noch Essbares, was du in dieser Jahreszeit aussäen, pflegen und ernten kannst!
Zudem gibt es einiges, was du jetzt für den nächsten Frühling vorbereiten kannst, damit die nächste Gartensaison umso erfolgreicher wird!
Was säen im November
Alfalfa oder andere Sprossen
Ruccola
Pack Choi

Was in der kalten Jahreszeit zu beachten ist:
Beachte, dass die Pflanzen um diese Jahreszeit weniger Sonnenlicht abbekommen und somit etwas länger brauchen, um zu wachsen. Das lansame Wachstum führt auch dazu, dass sie weniger Nährstoffe brauchen und nicht stark (oder gar nicht) gedüngt werden müssen. Alle oben genannten Sorten sind frosthart, sie vertragen also Temperaturen im milden Minusbereich. Trotzdem kannst du sie bei sehr kaltem Wetter mit Luftpolsterfolie oder Gartenflies abdecken. Glücklicherweise wird es auf dem städtischen Balkon nie so kalt, wie auf dem umliegenden Land. Somit überwintern die Pflanzen hier besser.
Mehrjährige Pflanzen:
Viele Gewürze (Petersilie, Schnittlauch, Rosmarin, Thymian, Salbei, Lavendel, Minze ...) sind mehrjährig. Sie werden im Herbst zurück geschnitten, damit sie weniger Energie aufwenden müssen und werden im Frühling neu ausspriessen. Damit sie den Winter überleben, solltest du sie auch im Winter ca. einmal im Monat giessen. Tu dies nur an Tagen, an denen die Temperaturen auch in der folgenden Nacht nicht unter den Gefrierpunkt sinken. Empfindlichere mehrjährige Pflanzen kannst du mitsamt dem Topf in Luftpolsterfolie oder Gartenflies einwickeln.
Einige Pflanzen sind zwar mehrjährig, jedoch nicht in unserem Klima. Die Chili oder die Andenbeere kannst du aber drinnen, an einem sehr hellen, aber nicht zu warmen Ort überwintern. (ein helles Treppenhaus eignet sich beispielsweise, oder natürlich ein Wintergarten)
Erde:
Viele Balkongärtner wissen nicht, was sie mit den leeren Töpfen, den toten Pflanzen und der ganzen ausgelaugten Erde tun sollen. Am besten gibst du sie zurück in den natürlichen Kreislauf der Natur. Hast du einen Kompost? Super, dann wirf die abgestorbenen Pflanzen mitsamt der Erde hinein. Im Frühling kannst du die nährstoffreiche Komposterde wieder in deine Töpfe füllen und hast damit Geld und Dünger gespart.
Wenn dir kein Kompost zur Verfügung steht, kannst du die Erde auch ohne Würmer aufdüngen. Verwende hierfür bitte ausschliesslich Bio-Dünger, um die lieben Erdbewohner, die sich vorbildlich um die Gesundheit deiner Pflanzen kümmern, nicht aus dem Häuschen zu bringen. Genau diese Erdbewohner solltest du auch im Winter nicht vergessen! Auch wenn deine Töpfe leer sind, solltest du sie ab und an mit etwas Wasser versorgen. Die Mikroorganismen werden es dir danken.
Mehr zum Thema Erde und seine Bewohner findest du in diesem Artikel.
Mulchen:

Eine einfache Technik, um deine mehrjährigen oder winterharten Pflanzen mit warmen Füssen bzw. Wurzeln zu bescheren ist das Mulchen. Mulchen bedeutet unter Gärtnern nichts anderes, als den offenen Erdboden abzudecken. Dadurch bleibt im Sommer die Erde kühl und im Winter etwas wärmer. Mulchen belebt den Boden und ein belebter Boden ist das Beste, was du deinen Pflanzen tun kannst. Mulchen ist zudem eine Möglichkeit, dem Boden organische Substanz nachzuliefern, die beim Verrotten Nährstoffe freisetzt. Dabei liefert es auch Futter für die Mikroorganismen, die in der Erde wohnen.
Nimm dafür zum Beispiel Stroh, trockenes Laub oder trockene Abschnitte deiner Balkonpflanzen. Diese kannst du zerkleinern und die Erde rund um deine Pflanzen mit einer Schicht belegen.
Was sonst noch im Herbst/Winter zu tun ist:
Tulpenzwiebeln und Krokusse für den Frühling setzen.
Mehrjährige Kräuter zurückschneiden und für die Küche trocknen.
Microgreens ansäen (indoor).
Pflanzung von allen Obst- und Laubgehölzen.
Rhabarber teilen und auspflanzen.
Walnüsse sammeln und trocknen lassen.
Neues Hochbeet anlegen (und mulchen oder mit Wintergemüse bepflanzen).
Komposthaufen umgraben (reifen Kompost verteilen).
Mehr Infos und einfache Videotutorials findest du auf Instagram.