Wir laufen jeden Tag darauf herum, setzen unsere Pflanzen wie selbstverständlich in die braune Masse. Doch was ist da eigentlich alles in unserem Boden drin?
Böden sind insgesamt gesehen sehr komplexe und komplizierte Gebilde und bedecken in unterschiedlichster Ausprägung und Mächtigkeit die Erde. Grundsätzlich bestehen sie jedoch alle aus vier unterschiedlichen Bestandteilen, nämlich aus:
Mineralischen Bestandteilen (Steine, Sand, Lehm usw.)
Organischen Bestandteilen (Wurzeln, abgestorbene Pflanzen und Tiere, Pilze, Algen, Würmer usw.)
Bodenwasser
Bodenluft
Je nach Ort und Pflege des Bodens unterscheidet sich die Zusammensetzung dieser Bestandteile. Für unsere Pflanzen ist vor allem der organische Bestandteil wichtig, denn da befinden sich die Nährstoffe und das Bodenleben. Dazu gehören lebende Pflanzenwurzeln und Bodenorganismen (= Edaphon) sowie abgestorbene und umgewandelte Reste von Pflanzen und Tieren. Die Gesamtheit dieser abgestorbenen, umgewandelten und neu synthetisierten organischen Substanzen wird als Humus (lat. = feuchter, fruchtbarer Boden) bezeichnet und macht den Hauptanteil der organischen Substanz des Boden aus (ca. 85 % ).
Der Boden lebt!
Die vielfältigen Kleinstlebensräume des Bodens werden von zahlreichen, überwiegend mikroskopisch kleinen Bodenorganismen besiedelt. Sie sind entsprechend unterschiedlich spezialisiert und arbeitsteilig am Prozess der Bodenbildung und -entwicklung beteiligt.
Unsere Pflanzen wachsen nur dank der Mithilfe von Milliarden von Krabbeltieren, Pilzen und Bakterien. Und je mehr wir davon in unserem Boden haben, desto stärker wachsen unsere Pflanzen. Denn sie kümmern sich um das Wohlergehen der Wurzeln, entsorgen und kompostieren tote (oder schwache) Pflanzen und versorgen unsere Pflanzen mit Nahrung. Die Mykorrhiza-Pilze fördern die Stresstoleranz der Pflanze gegenüber Trockenheit und Schädlingen, das bedeutet weniger Blattläuse und ein stärkeres Wurzelsystem.
Wie fördern wir das Bodenleben?
Damit es unseren Pflanzen gut geht, müssen wir also die Lebewesen im Boden füttern und dafür sorgen, dass es ihnen gut geht.
Erde nicht austrocknen lassen! Die Lebewesen brauchen wie wir Wasser und Luft zum überleben. Gerade im Topf ist es wichtig, dass die Erde deshalb nie komplett austrocknet, auch wenn keine Pflanzen drin sind.
Grosse Pflanzgefässe verwenden! So werden Wasser und Nährstoffe besser gespeichert.
Mulchen! Das Bedecken der Erde (mit Stroh, Gartenabschnitten o.ä.) verringert das Austrocknen der Erde und versorgt sie mit neuem organischem Material, welches in Nahrung umgewandelt werden kann.
Biologische Dünger verwenden! Nur biologische Dünger stärken das fragile Zusammenspiel der Mikroorganismen und machen den Boden über längere Zeit fruchtbarer und belebter. Verwende dafür unseren Bio-Kleedünger.
Torffreie Bio-Erde kaufen! Wer chemisch gedüngte Erde kauft, hat schon von Anfang an verloren. Die Nährstoffe sind nach einer Saison aufgebraucht und die Mikroorganismen haben keine Lebensgrundlage. Somit muss im Folgejahr noch mehr gedüngt werden. Bio-Erden werden für den Verkauf häufig gedämpft, wodurch die Mikroorganismen abgetötet werden. Das Bodenleben muss also auch bei Bio-Erde neu aufgebaut werden.
Kompostieren! In deinem Abfalleimer schlummert die Basis aller Bodenlebewesen, nämlich eine ganze Menge organischer Substanz, die du durch Kompostieren den Erdbewohnern und somit deinen Pflanzen als Dünger verfügbar machen kannst.
Hier findest du eine einfache Anleitung zum Bau eines Minikomposts für den Balkon und alles Wissenswerte zum Thema Kompost hier auf unserem Blog.
Wie wird eigentlich Erde hergestellt?
Lies hier über unseren Besuch beim Schweizer Erdproduzent RICOTER!
Quelle & Grafik: https://hypersoil.uni-muenster.de/0/03/03.htm
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