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Was tun, wenn Gemüse kränkelt?

Aktualisiert: 27. Juni 2020

Regen- oder Hitzeperioden können Pflanzen schwächen, wenn ihr Immunsystem nicht auf der Höhe ist. Wenn dein Gemüse kränkelt, kannst du ihm Medizin aus der Naturapotheke geben, also Alternativmedizin.


Ursprüngliche Mittel wirken am besten. Auf jeden Fall um Welten besser als die vielen und teuren chemischen Produkte. Zuerst gilt es, Gemüsekrankheiten vorzubeugen:


Immunsystem stärken und gleichzeitig düngen

Jauche aus Brennnessel und/oder Wallwurz (Beinwell)

  • Brennessel liefert u.a. viele Vitamine – darunter C, B und K – und Mineralstoffe wie Stickstoff, Eisen, Kieselsäure, Kalium und Kalzium.

  • Wallwurz enthält u.a. Kalium, Phospor, Stickstoff, Kieselsäure und verschiedene Gerbstoffe. (Und ist auch bei Hummeln enorm beliebt, siehe Bild.)

  • Kurz: Alle wichtigen Inhaltsstoffe für gesundes Gemüse.

Sud aus Ackerschachtelhalm

Ackerschachtelhalm ist enorm reich an Kieselsäure, welche die Zellwände der Pflanzen stärkt und sie weniger anfällig für Pilze macht (siehe weiter unten). Im Frühjahr ein paar Mal mit dem verdünnten Sud spritzen:

  • 1 l Wasser

  • Ca. 150 g frischen oder 15 g getrockneten Ackerschachtelhalm (alle Pflanzenteile ausser Wurzeln)

  • Pflanzenteile für mind. 12 Std. in einer Pfanne im Wasser einweichen

  • Danach aufkochen und mind. 15 Min. köcheln lassen (so löst sich die Kieselsäure)

  • Abkühlen und absieben (am besten durch einen Kaffeefilter, so verstopft der Sprühkopf der Spritzflasche nicht)

  • Im Verhältnis 1:5 mit Wasser verdünnen, in eine Sprühflasche geben und die Stängel und Blätter der Pflanzen damit bespritzen. Aber nicht bei Sonnenschein, am besten frühmorgens oder abends.

  • Alternativ kannst du den verdünnten Sud auch ins Giesswasser geben. Hier gilt eine Verdünnung von 1:10.

8-ung: Wenn du Ackerschachtelhalm in der Natur sammelst, solltest du ihn vom Sumpfschachtelhalm unterscheiden können. Denn dieser ist für Mensch und Pflanze eher giftig. Immer mehr Apotheken oder Drogerien verkaufen heute auch getrockneten Ackerschachtelhalm. Zudem haben Biogarten-Webshops den Ackerschachtelhalm mittlerweile ebenfalls im Angebot.

 

Falscher Mehltau ...

… ist der Schlechtwetterpilz: Optimal für ihn sind längere Regenperioden, denn er braucht eine hohe Feuchtigkeit, um sich zu vermehren. Ist die Pflanze stark befallen, kann sie absterben. Falls schon Früchte reif sind, kann man sie trotzdem essen. Sie müssen vorher aber gründlich gewaschen werden.

Betroffenes Gemüse

Bei diesem Pilz besonders beliebt sind Salate, Sellerie, Petersilie, Rüebli, Gurken, Erdbeeren, Radieschen, Rettich und Zwiebeln.

Diagnose

Weissgrauer Belag auf der Blattunterseite, den man kaum abwischen kann.

Auf der Blattoberseite gelbe bis braune Flecken, die eckig/kantig wirken (Bild: Anfangsstadium Blattoberseite).

Gegenmittel

Befallene Pflanzenteile abschneiden und über den Hauskehricht entsorgen.

Die restliche Pflanze mehrmals im Wochentakt mit Ackerschachtelhalm-Sud behandeln (siehe oben).

 

Echter Mehltau ...

… ist der Schönwetterpilz: Er mag es tagsüber heiss ist und nachts richtig kühl. Denn dadurch entsteht morgens Tau, worauf die Pilzsporen wachsen. Übertragen wird er durch den Wind.

Die gute Nachricht: Der echte Mehltau schwächt die Pflanze zwar, lässt sie aber leben. Auch hier gilt: Reife Früchte kann man essen, muss sie vorgängig aber gut abwaschen.

Betroffenes Gemüse

Kürbisse, Zucchetti, Gurken, Erbsen und Spinat sind beliebte Opfer des Echten Mehltaus, neuerdings auch Tomaten.

Diagnose

Weisser, mehliger Belag vorwiegend auf den Blattoberseiten, der sich gut abwischen lässt.

Bei starkem Befall zeigt er sich auch auf Stängel, Triebspitzen, Knospen und Blüten (Bild: Anfangsstadium).

Hinweis: Es gibt Kürbis- und Zucchettisorten, die von Natur aus weisslich marmorierte Blätter haben. Lässt sich das Weisse hier nicht abwischen, ist es kein Echter Mehltau.

Gegenmittel

Befallene Pflanzenteile abschneiden und über den Hauskehricht entsorgen.

Dann mehrmals im Abstand von ca. 10 Tagen jeweils am Abend mit folgendem Mittel besprühen:

  • 1 l Wasser

  • 1 Essl. Rapsöl

  • 1/2 P. Backpulver

  • ein paar Tropfen Abwaschmittel

 

Weitere Pilze

Kraut- und Braunfäule oder Grauschimmel an Tomaten: Befallene Teile entfernen, mit Ackerschachtelhalmsud besprühen, analog oben.

Rostpilze auf Lauch, Schnitt­lauch (Bild), Knob­lauch, Bohnen, Erbsen, Randen, Minze, Rosen …: Befallene Teile entfernen und abends mit einem Biomittel auf Basis Fenchelöl bespritzen (gibt’s im Biogartenhandel) oder selber herstellen:

  • 1 l Wasser

  • 5 Tropfen Abwaschmittel

  • 20 Tropfen ätherisches Fenchelöl

  • 1 Teel. Urgesteinsmehl oder feine Tonerde (bindet das Öl und bewirkt, dass es besser an den Blättern haftet)

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