Bereits in der Steinzeit hatten die Menschen den Nüsslisalat für sich entdeckt und ihn gesammelt. Dann galt er lange, bis ins 19. Jahrhundert, als lästiges Unkraut. Erst seit etwa 100 Jahren wird der Nüsslisalat als Kulturpflanze angebaut. Er wächst jedoch auch immer noch wild und ist an Wegrändern und auf Feldern anzutreffen.
Er ist einer der gesündesten Salate und enthält unter anderem wichtige Stoffe wie Eisen, Folsäure und Vitamin C. Sein Geschmack erinnert an Haselnuss, was ihm in der Schweiz dann den Namen “Nüsslisalat“ eingebracht hat.
Nüsslisalat ist einer der wenigen Salaten, die auch in der kalten Schweiz den harten Winter überstehen. Er ist frosthart. Mit ihm auf dem Balkon wirst du also auch in der kalten Jahreszeit immer etwas Vitaminreiches vom Balkon ernten können. Da im Winter die Sonneneinstrahlung abnimmt, dauert es etwas länger, um Gemüse zum Spriessen zu bringen. Von der Aussaat bis zur ersten Ernte vergehen etwa zehn bis zwölf Wochen. Es ist eine einjährige Pflanze. Das heisst, sie wächst nach der Ernte nicht wieder nach, kann aber immer wieder und fast das ganze Jahr durch angesät werden.
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Anleitung zur Aussaat
Damit der Nüsslisalat auch schön wächst, solltest du unbedingt dafür sorgen, dass sich im Pflanzengefäss kein Unkraut mehr befindet. Ansonsten ist der Nüsslisalat eher unkompliziert, solange er ein sonniges Plätzchen bekommt. Über eine Frühlingszwiebel als Nachbarin freut sich der Nüsslisalat. Schau, dass du den Nüsslisalat möglichst in der ersten Septemberhälfte aussäst.
Du solltest nicht zu dicht ansäen. Am besten lässt du zwischen den Samen fünf bis acht Zentimeter Abstand. Das ist wichtig, damit die Rosetten später schön gross wachsen. Der Nüsslisalat ist ein Dunkelkeimer. Die Samen werden also ca. 1 cm tief in die Erde gesät und anschliessend mit Erde bedeckt. Zum Schluss die Erde andrücken und das Angiessen nicht vergessen. Wenn du keinen freien Topf hast, kannst du ihn als Untersaat zu den Cocktailgurken hinzusetzen.
Jetzt heisst es Geduld haben. Der Nüsslisalat braucht ziemlich lange, um zu keimen. Du musst also damit rechnen, dass sich die kleinen Pflänzchen etwa drei Wochen Zeit lassen dafür. Während dieser Zeit musst du darauf achten, dass die Erde immer genügend feucht ist.
Wenn der Nüsslisalat erntereif ist, schneide ihn direkt beim Wurzelansatz ab, damit die Rosette schön zusammenbleibt.
Wusstest du, dass...
... der Nüsslisalat in der Geschichte von Rapunzel eine entscheidende Rolle spielt?
Die schwangere Königin kann ihren Appetit auf den gut gedeihenden Nüsslisalat im Nachbarsgarten nicht zügeln. Zu gross ist das Verlangen. Deswegen schickt sie ihren Gatten immer wieder los, um für sie von diesem guten Salat zu stehlen. Der Salat wächst jedoch nicht in einem gewöhnlichen Garten. Der Garten gehört einer Zauberin. Und genau diese erwischt den Gatten auf frischer Tat, als er ein weiteres Mal Nachschub holen will. Als Wiedergutmachung muss der Gatte der Zauberin seine ungeborene Tochter versprechen. Weil dieser das Versprechen aber nicht einhält, sperrt die Zauberin die schöne Königstochter in einen Turm und nennt sie Rapunzel. Rapunzel ist heute einer der vielen Namen für den Nüsslisalat. Weitere Bezeichnungen sind: Ackersalat, Mäuseöhrchensalat, Feldsalat, Rawunze, Schafsmäuler, Vogelsalat, ...
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