top of page
Urbanroots, Urban roots, Urban Gardening

Microgreens-Vielfalt im Winter: Diese Saatgutsorten bringen Abwechslung auf deine Fensterbank

  • Autorenbild: Katrin Helbich
    Katrin Helbich
  • 5. Nov.
  • 3 Min. Lesezeit
ree

Du hast bereits erste Erfahrungen mit Microgreens gesammelt und möchtest nun neue Sorten ausprobieren? Wunderbar! Die kalte Jahreszeit ist die perfekte Zeit, um die ganze Vielfalt dieser kleinen Kraftpakete zu entdecken.


In diesem Beitrag zeigen wir dir, welches "normale" Saatgut sich hervorragend für deine Indoor-Microgreens eignet – damit deine Fensterbank zum abwechslungsreichen Mini-Garten wird.



Warum jetzt experimentieren?

Im Winter haben wir mehr Zeit für Indoor-Projekte, und die Fensterbank bleibt sonst oft ungenutzt. Gleichzeitig ist die Auswahl an frischem, regionalem Gemüse begrenzt. Microgreens lösen beide "Probleme" auf einmal: Sie beschäftigen die grünen Daumen und liefern frische Vitamine direkt aus der eigenen Küche.

Das Beste: Du brauchst nicht für jede Sorte spezielles Microgreens-Saatgut zu kaufen. Viele Gemüsesamen, die du vielleicht noch vom letzten Gartenjahr übrig hast oder im Handel findest, eignen sich perfekt dafür.


Die Klassiker: Bewährt und unkompliziert

Radieschen sind der ideale Einstieg, wenn du nach Senf (aus unserer Anleitung) weitere Sorten ausprobieren möchtest. Sie wachsen ähnlich zuverlässig, haben eine angenehme Schärfe und sind nach 7-10 Tagen erntereif. Perfekt für Einsteiger!

Rucola (Wilde Rauke) bringt sein typisch nussig-würziges Aroma schon als Microgreen mit. Die Kultur ist ähnlich unkompliziert wie bei Senf, den du vielleicht schon kennst.


Die Nährstoff-Booster: Klein, aber oho!

Brokkoli-Microgreens enthalten bereits die wertvollen Senföle der ausgewachsenen Pflanze. Sie schmecken milder als du vielleicht erwartest und sind reich an Vitaminen. Nach 10-14 Tagen kannst du ernten.

Spinat und Mangold entwickeln schon als Microgreens ihre charakteristischen Farben (Mangold) bzw. ihren milden Geschmack (Spinat). Beide eignen sich hervorragend für grüne Smoothies und als Salatbasis.



Die Bunten: Für Auge und Gaumen

Bunte Randen überraschen mit wunderschönen rot-grünen Blättern und einem leicht erdigen, süsslichen Geschmack. Sie brauchen mit 12-14 Tagen etwas länger, sind aber optisch und geschmacklich ein Highlight.

Gartenmelde (rot) bringt intensive rote Farbtupfer auf den Teller. Die Blättchen schmecken mild und sind besonders dekorativ.

Baby Leaf Mix (Rainbow Smoothie) kombiniert verschiedene Salatsorten in einer bunten Mischung – perfekt, wenn du mit einer Aussaat gleich mehrere Geschmacksrichtungen ernten möchtest.


Die Aromatischen: Kräuter als Microgreens

Basilikum entwickelt schon als Microgreen sein typisches Aroma. Der rote Basilikum ist dabei besonders dekorativ und bringt zusätzliche Farbe ins Spiel.

Dill schmeckt bereits als junges Pflänzchen intensiv nach Dill – perfekt als frisches Topping für Fischgerichte oder in Suppen.

Oregano braucht etwas länger, lohnt sich aber für alle, die mediterrane Aromen lieben. Die kleinen Blättchen sind bereits würzig und aromatisch.


Die Experimentierfreudigen: Überraschende Kandidaten

Erbsen haben wir in der Anleitung für Linsen erwähnt – sie wachsen zu knackigen, süsslichen Trieben heran, die nicht nur in Salaten fantastisch schmecken.

Sonnenblume liefert dickere, knackige Stiele mit nussigem Geschmack. Sie sind besonders sättigend und reich an Proteinen.

Asiasalat bringt eine milde Schärfe mit und wächst sehr schnell. Ideal, wenn du asiatische Gerichte liebst.

Kohlrabi, Baby Kale und andere Kohlarten entwickeln bereits als Microgreens ihren typischen, milden Kohlgeschmack – überraschend fein!

Nüsslisalat (Feldsalat) kann bereits nach 10-12 Tagen als Microgreen geerntet werden und schmeckt zarter als die ausgewachsene Pflanze.



Was du beim Saatgut beachten solltest

Nutze für Microgreens grundsätzlich ungebeiztes Saatgut. Gebeizte Samen erkennst du an der bunten Färbung – diese sind für den Verzehr als Microgreens nicht geeignet.

Bio-Qualität ist empfehlenswert, da du die Pflanzen ja komplett isst. Außerdem ist Bio-Saatgut nicht gentechnisch verändert und du unterstützt nachhaltige Landwirtschaft.

Auch älteres Saatgut, das für die Gartenaussaat schon zu alt wäre, funktioniert oft noch für Microgreens. Die Keimrate mag niedriger sein, aber beim dichten Microgreens-Anbau reicht es meist trotzdem.


So einfach gelingt der Anbau

Du brauchst nur eine flache Schale, Erde, Wasser und einen hellen Platz. Streue die Samen dicht auf die feuchte Erde, bedecke sie gegebenenfalls dünn und halte alles gleichmässig feucht. Nach wenigen Tagen zeigen sich die ersten Keimlinge, und schon bald kannst du ernten.

Der grosse Vorteil in der kalten Jahreszeit: Die Fensterbank wird zur produktiven Anbaufläche. Selbst ohne Balkon oder Garten kommst du so an frisches, selbst angebautes Grün.


Fazit: Vielfalt macht Freude

Microgreens im Winter anzubauen bedeutet nicht, sich auf eine oder zwei Standardsorten zu beschränken. Die Vielfalt ist riesig, und viele Samen hast du vielleicht schon zu Hause oder kannst sie als normales Gemüsesaatgut kaufen.

Experimentiere, probiere aus und finde deine Lieblingssorten. Jede Woche kannst du neue Geschmäcker entdecken. Du weisst jetzt, welche Vielfalt an Sorten dir zur Verfügung steht. Wie genau der Anbau funktioniert – mit allen wichtigen Details zu Licht- und Dunkelkeimern, Einweichzeiten und Pflege – findest du in unserer ausführlichen Microgreens-Anleitung.



 
 
bottom of page