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Das Schnecken-Einmaleins

Aktualisiert: 15. Okt. 2023

Kennst du das auch? Parterre-Gärtner*innen und solche mit Gemeinschafts- oder Schrebergarten zittern an Regentagen, wenn die Schnecken in Horden unterwegs sind.


Vor allem im Frühling und Frühsommer verschwinden die zarten Jungpflänzchen, die man liebevoll indoor aufgezogen hat, oft über Nacht. Das geht fast immer auf das Konto der Nacktschnecken! Denn es sind nicht alle Schnecken gleich gefrässig.


Kleiner Schnecken-Exkurs:

Häuschenschnecken

Die Arten mit den kunstvollen Häuschen sind leider in unseren Gärten selten geworden. Sie fressen vorwiegend abgestorbene bis halb verrottete Pflanzen, lassen dein Gemüse und deine Kräuter also meist in Ruhe.

Weinbergschnecken

Sie stehen unter Naturschutz! Also bitte keine Schneckenkörner streuen, wenn sie bei dir in der Nähe wohnen. Weil sie wegen ihrem Gewicht nicht an Pflanzen hochkriechen können, schaden sie kaum.


Nacktschnecken

Davon gibts mehrere Arten – in den Farben Orange bis Schwarz. Sie vermehren sich rasant: Eine Nacktschnecke legt ca. 400 Eier pro Jahr und kann selber mehrere Jahre alt werden. Und weil sie immer weniger natürliche Fressfeinde hat, nimmt ihre Spezies rasch Überhand. Am meisten Schaden richtet die Spanische Wegschnecke an, die sich erst seit den 1960er-Jahren durch unsere Gärten frisst und dabei auch einheimische Schneckenarten verdrängt. Die Lösung:


Tigerschnecken (Tigerschnegel)

Wer eine lange Schnecke mit Leopardenmuster beherbergt, erschrickt vielleicht zuerst einmal. Doch: Sie oder er kann sich wirklich glücklich schätzen! Die Tigerschnecke liebt nämlich ebenfalls nur Verwelktes. Und vor allem: Sie frisst gerne Nacktschnecken und deren Eier! Schneckenkörner sind also auch bei diesen Gästen ein echtes Tabu.


 

Tipp: Wirksamer Schneckenschutz

Das Web ist voller Tipps. Jede*r Gärtner*in schwört auf seine/ihre Methode. So werden etwa Bierfallen (keine gute Idee, weil sie auch Schnecken aus Nachbars Garten anlocken) oder das Streuen von Kaffeesatz, Brennesselblättern, getrockneten Minzeblättern, Tannnadeln etc. empfohlen. Ein Kupferband, am Topf oder Hochbeet angebracht, soll ebenfalls Schneckenfrass abwenden.


Zudem gibt es Granulat aus dem Neem-Baum, das eine Duftschranke bilden soll. Und seit kurzem wird Schafwolle gegen Schnecken eingesetzt. Allerdings hält diese die hungrigen Tiere nur ab, wenn sie etwas in die Erde eingegraben wird (damit sie nicht unten durchkriechen können) und wenn der Wolle noch genügend Schafgeruch anhaftet. Nach ein paar intensiven Regentagen ist das leider nicht mehr der Fall.


Wir haben alle erdenklichen Massnahmen getestet. Was aus jahrelanger Erfahrung wirklich nützt:

  • Schneckenfallen (alte Holzbretter, auf der Unterseite mit Katzen- oder Hundefutter bestrichen): Hier kann man die Nacktschnecken jeweils am frühen Morgen bequem einsammeln und danach entweder Laufenten zu futtern geben oder sie weit entfernt von Gemüsegärten aussetzen. Wer diese Möglichkeiten nicht hat, überbrüht sie mit heissem Wasser. Das klingt zwar schrecklich, ist aber der schnellste und mit Abstand der schneckenfreundlichste Tod.

  • Schneckenkragen: aus Metall oder Plastik

  • Zimt: Um die bei Nacktschnecken besonders beliebten Gemüsepflanzen wie z.B. Kürbis einen dicken Ring aus Zimtpulver streuen. Scheint aussergewöhnlich, ist aber erstaunlich wirkungsvoll. Nach heftigem und/oder tagelangem Regen muss allerdings nachgestreut werden.

  • Kohlgemüse im Frühling blühen lassen: Rosenkohl, Federkohl bzw. Grünkohl etc., die über den Winter beerntet wurden, ziehen die Schnecken im Frühling magisch an. Werden einige Pflanzen bis Juni in Blüte stehen gelassen, kann man die Schnecken v. a. morgens und abends bequem absammeln.

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