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9 Tipps für deinen Kräutergarten auf dem Balkon

Aktualisiert: 1. Juli 2022

Für Leute, die noch nie etwas essbares auf dem Balkon angepflanzt hat, bietet der Kräutergarten einen guten Einstieg. Kräuter können über eine lange Periode geerntet werden und viele von ihnen sind sogar mehrjährig. Für mich sind Kräuter auf dem Balkon ein Muss, da sie jedes Gericht gleich viel schmackhafter machen. Im Spätsommer trockne ich einige davon, sodass sie mich auch im Winter an die schönen Sommertage erinnern.



1. Die richtigen Kräuter am richtigen Ort


Welche Kräuter eignen sich für deinen Balkon am besten? Die bekannteren Kräuter lassen sich grob in zwei Gruppen unterscheiden: Die heissblütigen Südländer und die feuchtfröhlichen Nordländer. Je nachdem, wieviel Sonne du auf deinem Balkon zur Verfügung hast, macht die eine oder die andere Gruppe mehr Sinn. Als sonnig gilt ein Standort, wenn er täglich mehr als sechs Sonnenstunden abbekommt. Wähle die Kräuter aus, die zu deinem Standort passen, aber aucg die, die du selber viel in der Küche verwendest.


Kräuter für den sonnigen Balkon:

Rosmarin

Lavendel

Salbei

Thymian


Kräuter für den schattigen Balkon:

Schnittlauch

Dill

Petersilie

Waldmeister


Kräuter für beide Standorte:

Basilikum

Minze

Verveine (Eisenkraut)

Kamille

Melisse

Koriander




2. Je grösser der Topf, desto grösser das Kraut


Viele Gartenanfänger lassen ihre Kräuter einfach in dem Gefäss, indem sie es gekauft haben. Diese kleinen Töpfchen lassen den Wurzeln aber zu wenig Platz, um sich zu entfalten. Folglich wächst die Pflanze nicht weiter. Grosse Töpfe speichern auch mehr Wasser, wodurch du nicht so oft giessen musst. Tipp: Kräuter mit den gleichen Bedürfnissen kannst du auch gemeinsam in einen grossen Topf setzen.



3. Richtig umtopfen

Wenn du nun also deine Kräuter in grössere Gewässe umziehen lässt, solltest du folgendes beachten:

1. Drücke den gesamten Wurzelballen von unten (durch die Löcher) aus dem Töpfchen, ohne die Pflanze zu verletzen. Wenn die Erde trocken ist, stellst du die Pflanze für ein paar Minuten in einen Eimer mit Wasser, damit sie sich vollsaugen kann.


2. Hebe die Pflanze an und schau dir den Wuchs der Wurzeln genau an. Sind sie schon ganz dicht und wuchsen im Kreis, auf der Suche nach Platz? Dann löse die Enden der Wurzeln vorsichtig voneinander und lockere den Wurzelstock auf, indem du die Enden einreisst. Du kannst auch den ganzen Stock aufreissen und in Stücke aufteilen. So kann sich die Pflanze im neuen Topf besser verwurzeln.


3. Fülle den neuen Topf mit Erde. Um genügend Platz für die Pflanze zu lassen, kannst du den alten Topf als "Schablone" verwenden, ihn also in die Erde drücken und rundherum auffüllen.


4. Stecke die Pflanze nun in die Erde. Bei vielen Kräutern sind es mehrere Pflanzen, die in einem Topf angezogen wurden (z.B Basilikum, Schnittlauch, Petersilie usw.) Du kannst die Wurzelballen auch teilen (mit etwas Mut einfach auseinander reissen), sodass sie im neuen Topf noch mehr Platz bekommen.


5. Nun kannst du noch mit etwas Erde auffüllen und dann einmal gut angiessen, bis das Wasser unten rausläuft. Ganz wichtig: Jeder Topf muss unten ein Loch haben!


Bei gekauften Setzlingen sind die Wurzeln oft verfangen oder drehen sich sogar bereits im Kreis. Die Enden der Wurzeln müssen vor dem Eintopfen gelöst und gelockert werden, damit sie sich in der neuen Erde verankern können. Teile den Wurzelballen am besten in ein paar Stücke auf.
Bei gekauften Setzlingen sind die Wurzeln oft verfangen oder drehen sich sogar bereits im Kreis. Die Enden der Wurzeln müssen vor dem Eintopfen gelöst und gelockert werden, damit sie sich in der neuen Erde verankern können. Teile den Wurzelballen am besten in ein paar Stücke auf.

Tipp: Wir sind ja grosse Fans vom Pflanzen selber ansäen. Das hat den Vorteil, dass die Wurzeln sich von Anfang an richtig entfalten können und die Pflanzen werden stärker. Probier es doch einfach einmal aus! Saatgut findest du hier.




4. Das passende Substrat


Jede Pflanze hat etwas andere Ansprüche, was die Erde betrifft. Das muss dich jetzt aber nicht abschrecken, die meisten Kräuter wachsen ganz gut in "normaler" Bio-Universalerde. Wichtig ist, dass du immer daran denkst, wo die Pflanze herkommt. Rosmarin, Thymian und Lavendel sind sich ein trockenes Klima gewohnt und mögen keine nasse Füsse. Um Staunässe zu verhindern, kannst du bei ihnen eine Dränage-Schicht machen. Das heisst, den unteren Viertel des Topfes mit Blähton oder Steinen füllen, damit das Wasser ungehindert abfliessen kann. Zudem kannst du etwas Sand oder Kies in die Erde Mischen. Die schattigeren Kräuter wachsen in der Natur alle im Wald, mögen also eine nährstoffreiche, feuchte Erde.


5. Richtig wässern


Wie du vielleicht schon erahnen kannst, brauchen die Sonnenanbeter (Thymian, Rosmarin, Lavendel) brauchen weniger Wasser, als die anderen. Also im Sommer ein- bis zweimal in der Woche und dafür durchdringend, nämlich dann, wenn der Ballen komplett abgetrocknet ist. Giesse immer direkt auf die Erde und nicht auf die Blätter der Pflanze! So verhinderst du Mehltau und andere Krankheiten. Trick 77 aus dem Permakulturhandbuch ist das Mulchen: Bedecke die Erde mit einer Schicht Laub, Gartenabschnitten oder Stroh. Das verringert das Verdunsten und hält die Erde länger feucht und kühl.


6. Der optimale Schnitt von Balkonkräutern


Fast der wichtigste Punkt ist das richtige Schneiden deiner Kräuter. Denn jeder Schnitt entscheidet darüber, wie die Pflanze danach weiter wächst. Mehrjährige Kräuter werden im Herbst oder spätestens im März um die Hälfte zurück geschnitten (nicht in den verholzten Teil schneiden).


Beim Basilikum schneidest du immer direkt über einer Blattachse (dort, wo die zwei Blätter aus dem Stiel kommen). Denn dann können sich an der Schnittstelle zwei neue Zweige entfalten und deine Pflanze wird schön buschig. Sobald Basilikum Blüten bildet, kannst du diese für besseren Wuchs zurückschneiden. Oder für die Insekten stehen lassen. Die Blätter werden dann aber bitter.


Generell hilft ein beherzter Schnitt, um das Wachstum wieder in Schwung zu bringen. Du magst dich damit anfänglich etwas schwer tun, aber du wirst den Unterschied schnell sehen.


7. Richtig überwintern


Wie schon angedeutet, sind viele Kräuter mehrjährig. Das heisst, wir können sie überwintern und dann wachsen sie im Frühling einfach wieder weiter! Dazu gehören: Salbei, Rosmarin, Lavendel, Thymian, Schnittlauch, Petersilie, Waldmeister und Minze. Das musst du beim Überwintern beachten:

- Schneide sie im Herbst (oder spätestens im März) zurück, damit sie weniger Energie aufwenden müssen und im Frühling neu ausspriessen.

- Damit sie den Winter überleben, solltest du sie auch im Winter ca. einmal im Monat giessen. Tu dies nur an Tagen, an denen die Temperaturen auch in der folgenden Nacht nicht unter den Gefrierpunkt sinken. Empfindlichere mehrjährige Pflanzen (Salbei, Lavendel) kannst du mitsamt dem Topf in Luftpolsterfolie oder Gartenflies einwickeln.


Was du sonst noch alles zum Überwintern von Balkonpflanzen wissen musst, findest du in diesem Blogartikel.




8. Kräuter vermehren


Wusstest du, dass viele Kräuter ganz einfach durch Stecklinge zu vermehren sind?

Wenn deine Pflanzen etwas mickrig sind, kannst du ein Zweiglein abschneiden, die unteren Blätter entfernen und es in Wasser einstellen. Nach einigen Tagen schlagen sie Wurzeln und wenn du das Wasser regelmässig wechselst, wirst du sie nach ein paar Wochen in die Erde setzen können.


9. Kräuter trocknen


Um im Winter weiterhin von deinen Balkonkräutern profitieren zu können, kannst du sie im Spätsommer trocknen. Ich mag vor allem Rosmarin und Thymian getrocknet, da sich bei diesen beiden das Aroma beim Trocknen nicht markant verändert. Binde ein paar Zweige mit einer Schnur zusammen und hänge sie an einen schattigen, trockenen Ort. Sobald die Zweige ganz trocken sind, kannst du die Nadeln bzw. Blätter lösen und in einer Dose aufbewahren. Ich verwende hierfür die Gewürzgläser aus dem Supermarkt, die ich immer wieder auffülle.


Viel Spass beim Gärtnern!




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